Home Startseite Etappen und Wegbeschreibungen Kurzinfo Transport Unterkunft Tourenplanung Infos und Tipps Literatur, Karten und Links Ausrüstung GPS Adressen und Notfall
Von Çimenova führt ein Pfad nach O zwischen Häusern aus der Ortschaft hinaus. Nach etwa ¼ h kann man rechts des Wegs, unter alten Zedern, auf ebener Wiese sein Zelt aufschlagen. Eine nahe Zisterne liegt ca. 50 unterhalb und ist, soweit ich mich entsinne, vom Weg aus nicht zu sehen. Bei meiner letzten Tour (Mai 2015) fehlte ein Eimer zum Wasserholen. Der Wasserspiegel lag gut 2 Meter unterhalb der hölzernen Abdeckung. Ich hatte glücklicherweise einen kleinen und leichten Falteimer von Sea-to-Summit (80g) und ein langes dünnes Seil im Gepäck. 700m hinter dem Zeltplatz trifft man bei 1750 Hm auf einen Traktorweg, dem man weiter bergan folgt. Bei Regen ist dieser schlammig und kaum passierbar. Die nächsten 4 ½ km (2 ½ h) folgt man im Wesentlichen der Piste. Gelegentlich verkürzt der Paulusweg die Straßenführung und weicht ins offene Gelände aus. Wenn im Frühjahr abseits der Piste noch Schnee liegt, ist es besser auf der nur sehr selten befahrenen Straße zu bleiben. Bis auf 1920 m Höhe führt der Weg hinauf und gewinnt einen phantastischen Blick auf die im Frühjahr noch tief verschneiten hohen Berge des Taurus. Im Frühsommer trifft man Schäfer, die an einer Ova in blauen Plastikhäusern den Sommer mit ihren Ziegen und Schafen verbringen. Ansonsten ist man hier für sich alleine. Bei N37.43900° E31.15427°, 1680 Hm, zweigt der Paulusweg von der Traktorstraße nach links ab und führt den Hang hinunter zu einer Quelle. Achtung: Ahmet, ein hiesiger Schäfer, hat etwa 500m vor der originären Abzweigung eine eigene Route markiert, die geradezu abenteuerlich über steile Felsen zu seiner kleinen Hütte führt um weiter unten wieder auf den Paulusweg zu stoßen. Auffällig hohe Steinmännchen sind das Markenzeichen seiner Route. Er erhofft sich, durch „Einladung“ zu Çay das ein oder andere Zubrot fehlgeleiteter Wanderer. Ahmet ist eigentlich ein ganz netter aber wirklich etwas skurriler Typ. Seine Geschäftsidee in allen Ehren, aber sein Weg ist technisch anspruchsvoll und nicht gerade angenehm zu laufen. Besser man bleibt auf der originären Route. Diese passiert bei 1570 Hm eine kleine ebene Wiesenfläche mit Quelle. Hier lässt sich ein Zelt aufschlagen. Bei 1240 Hm erreicht man auf einer Schotterpiste die Steinhäuser von Beydili und läuft an einem schönen Dorfbrunnen vorbei. In Beydili findet sich möglicherweise eine private Unterkunft. Oder man lässt sich von Yakub und seiner Frau lokale Köstlichkeiten servieren. Der Abstieg zum Fluss verläuft größtenteils auf einem Pfad, der die Staubstraße abkürzt. Die Markierungen muss man etwas suchen. Unten am Fluss trifft man auf eine alte marode Holzbrücke (falls diese überhaupt noch vorhanden ist), die man ignoriert. Keinesfalls quert man hier den Fluss. Stattdessen folgt man der Schotterpiste flussabwärts zur neuen Betonbrücke über die auch die Fahrstraße hinauf nach Çukurca führt. Geht man vor der Brücke zum Fluss hinunter findet man evtl. eine ebene Sandbank zum Zelten. Man folgt der aufwärts führenden Schotterpiste und zweigt nach 400 m bei 630 m Höhe links von der Straße auf einen Pfad ab. Soweit die Theorie. Bei meiner letzten Wanderung habe ich die Abzweigung auf Grund fehlender Markierung verpasst und einfach die nächste nach links führende Schotterstraße in W Richtung genommen. Auch oben bei den Weideflächen findet sich über weite Strecken so gut wie keine Markierung. Mit GPS sollte die Orientierung aber kein Problem darstellen. In dem kleinen Dorf Çukurca kann man seinen Wasservorrat am Dorfbrunnen auffüllen – letzte Quelle vor Kesme - und findet private Unterkunft (beim Bürgermeister). Hinter Çukurca ist die Markierung deutlich besser und man verlässt die Siedlung über die nach SW führende Straße und findet sich alsbald auf einem über Felder führenden Fußpfad. Dieser leitet hinunter zu einem (trockenen) Bachbett (730 Hm), das man quert. Jetzt folgt eine Stelle, die etwas tricky ist. Über eine - teils ausgesetzte - Strecke von etwa 5 m quert man – auf gleicher Höhe bleibend – die Felsen. Die Markierung ist gut und weist einem die perfekten Trittmöglichkeiten. Der Trail verläuft nun gut erkennbar, aber teils durch sehr dichtes Macchiagestrüpp, an dem man hängen bleibt, den Hang hinauf. Bei 920 Hm lichtet sich endlich das Buschwerk, man passiert eine Schäferei und erreicht gut 50 m höher eine freie und ebene große Weidefläche mit guten Zeltmöglichkeiten und phantastischer Aussicht. Wasser findet man in einer offenen und teichartigen Zisterne, die wohl durch eine kleine Quelle gespeist wird. Da auch Ziegen daraus trinken, sollte das Wasser gefiltert werden. Dschihad, ein junger und netter Schäfer, wohnt mit seiner Frau in dem kleinen Steinhüttchen. Vermutlich erhält man eine Einladung zum Tee oder das Angebot, seine Wasservorräte aus dem Wasserwagen aufzufüllen. Nach der Zeltgelegenheit geht es die nächsten 1 ¾ h unschwierig über Feldwege und Schotterpisten Richtung Kesme. Kurz vor den ersten Häusern der kleinen quirligen Stadt passiert man einen Brunnen. Der Paulusweg führt direkt an einem Laden vorbei. Frisches Brot, bei meiner letzten Tour, selbst unter der Woche: Fehlanzeige. Dafür gab’s eine (echte) Einladung vom netten Ladenbesitzer zu Çay und Käse.
Etappe B 5b, 6b und 7: Çimenova - Kesme
PDF Höhenprofil der Etappe Çimenova - Kesme bei meiner ersten Tour Anfang April hatte es ziemlich viel Schnee, die Straße von Çimenova nach Çukurca war aber schneefrei bei Yakub in Beydili gab es leckeres Essen Abstieg in das tiefe Flusstal zwischen Beydili und Cukurca Ab Cukurca ist der St Paul Trail wieder etwas besser markiert Hinter Çukurca findet man im Aufstieg bei 970 Hm schöne Zeltplätze auf einer Weide teichartige Zisterne direkt am Zeltplatz steinerne Hirtenhäuser hinter Çimenova (hier bleibt man auf der Straße) Diese Etappe führt im ersten Abschnitt über die Berge gleiche Perspektive bei meiner Tour Mitte Mai. Für mich die perfekte Jahreszeit. die blauen Plastikbauten dienen den Schäfern als Unterkunft die schön gelegenen Steinhäuser von Beydili Zeltplatz hinter Çukurca an der Zisterne (Quelle) Blick nach Kesme