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Nationalpark Børgefjell
Børgefjell ist mit einer Fläche von rund 1100 qkm einer der größten norwegischen Nationalparks. Er liegt in den beiden Provinzen Nord-Trøndelag und Nordland, etwa 250 Kilometer nördlich von Trondheim und 150 Kilometer südlich des Polarkreises. Im Jahr 1963 wurden die ersten Flächen unter Schutz gestellt, 1971 kamen weitere Gebiete hinzu. Die Einrichtung bezweckt die Erhaltung einer beeindruckenden Fjelllandschaft mit abwechslungsreicher Flora und zahlreichen Vogelarten. Die Waldgrenze variiert zwischen 600 und 800 m Höhe. In den Tälern, am Rande des Parks, findet man Nadelwälder, die in den Höhen allmählich vom Fjällbirkenwald abgelöst werden. Im Zentralbereich gibt es nur in Niederungen lichte Birkenwälder. Lediglich 5% der gesamten Landschaft sind bewaldet. Man bewegt sich also überwiegend in einer kargen baumlosen Gebirgslandschaft. Langweilig wird es dennoch nicht. Zahlreiche Flüsse, weite Seen und gletscherbedeckte Gebirgszüge prägen das herbe Landschaftsbild. Optisch besonders reizvoll ist der 1703 Meter hohe Kvigtind, dessen Besteigung bei stabilem Wetter mit einer grandiosen Rundumsicht belohnt wird. Raubtiere, wie Bären, Wolf, Luchs und Vielfraß durchstreifen den Park nur gelegentlich. Das Børgefjell ist bei Ornithologen für seine vielfältige Vogelwelt von Interesse. Große Greifvögel, wie Fisch- und Steinadler, Rauhfußbussard sieht man gelegentlich am Himmel kreisen. Im baumlosen Fjellgebiet trifft man mit etwas Glück den Rauhfußkauz und die Schneeeule an. In den ausgedehnten Moorlandschaften im Süden des Sees Vestre Tiplingen finden Sing- und Watvögel im sumpfreichen Gelände beste Versteck- und Nahrungsmöglichkeiten. Hier trifft man auf die Singvögel Blaukehlchen und Spornammer. An kleineren Seen kreiseln die schönen Odinshühnchen. In den Moorgebieten gibt es Watvögel wie Bruchwasserläufer, Rotschenkel und Bekassine. In den höher gelegenen Fjellgebieten ist der Mornell- und Goldregenpfeifer beheimatet. In den Seen kann man Trauer-, Eis- und Bergenten sowie den Prachttaucher beobachten. Mit 295 höheren Pflanzenarten ist das Børgefjell nicht so artenreich wie andere Fjellgebiete. Vor allem jene Bereiche, die vor nicht allzu langer Zeit unter Gletschereis lagen, sind nahezu vegetationslos. Zudem kann in höheren Lagen bis spät ins Jahr hinein Schnee liegen. Hier wachsen Besenheide, Heidelbeere oder Schwarze Krähenbeere, also Pflanzen, die den rauen Witterungsbedingungen angepasst sind. Im Børgefjell sind keine markierten Wanderwege angelegt. Eine Tour setzt Trekking- und Wildniserfahrung, also den gekonnten Umgang mit Karte und Kompass voraus. Flusstäler und markante Berge bieten guten Orientierungsmöglichkeiten. Zur Sicherheit empfiehlt sich die Mitnahme eines GPS-Geräts. Im Zentralbereich des Nationalparks ist man auf sich gestellt und begegnet selten anderen Wanderern. Lediglich im westlichen Parkgebiet gibt es zwei frequentierte Pfade: der eine führt zur offenen Simskarhytta am Simskarelva, der andere zu zwei privaten Hütten am Jengelvatnet. Im Børgefjell existieren keine DNT-Hütten. Man ist also auf ein Zelt angewiesen. Da mit extremen Wetterbedingungen zu rechnen ist, sollte es Sturm und Starkregen Stand halten. Da es unterwegs keine Versorgungsmöglichkeiten gibt, muss der Proviant für die gesamte Tour mitgenommen werden.
Kvigtinden, der höchste Berg im Nationalpark Mornellregenpfeifer Karlszepter Gebietsinfo